Welt als Lebensmittelpunkt. Für den Harry, den wir ja von seinen großen Reisen her kennen, war dieser Besuch in die Landeshauptstadt natürlich ein Katzensprung. Dass wir ihn ein paar Minuten zu spät in Enns abgeholt haben, hat der Afrikakenner ganz gechilled hingenommen. Aber Achtung! Eingefleischte Fans der Serie „Amore unter Palmen“ werden nun geplagt von Ungewissheit nicht mehr schlafen können, weil unser Harry ja bisher im schönen Kirchdorf gelebt hat. Was ist da also passiert? Hat ihn die Liebe nach Enns verschlagen oder gibt es dort für den Harry gar tägliches Freibier?
Distanz gegenüber Rassismus. „Ihr könnt ruhig schreiben, dass Kirchdorf eine Schluchtenscheißerstadt ist. Ich bin dort häufiger Rassisten begegnet. Da gehe ich natürlich auf Distanz“, lässt er uns zu unserem Erstaunen wissen. Denn bei Rassismus hört sich der Spaß für Harry auf, wobei er erzählt, dass er Menschen mit solchen Vorurteilen
auch schon anderswo begegnet ist.
Er macht keine Unterschiede. Der Gerechtigkeitssinn von Harry ist auch schon vielen Zusehern bekannt. Wenn ihm etwas über die Hutschnur geht, ist er nicht nur grantig, sondern dann kann es trotz seines schütteren Haarwuchses für die anderen durchaus richtig haarig werden. „Den Gerechtigkeitssinn habe ich schon immer gehabt, weil meine Eltern nicht gerecht zu mir waren, und meine Großeltern schon gar nicht. Von dieser Naziverwandtschaft habe ich mich dann auch ferngehalten“, so Harry, für den jeder Mensch gleich ist, egal woher er kommt und was er macht. Wenn jeder Mensch in seinem persönlichen Umfeld danach handeln würde, dann wäre laut Harry die Welt schon ein Stück besser.
Was ist seine Bierufung? Neben seinem Gerechtigkeitssinn ist für die Zuschauer auch die Leidenschaft gegenüber dem Bier bekannt. Nimmt sich der Harry vielleicht nur deshalb kein Blatt vor den Mund, weil er ansonsten ja keinen Gerstensaft in sich hinein schütten kann? Ja, neigt er denn gar mehr zum Geist aus der Flasche als zum verführerischen Esprit des ihn umgarnenden Weibsvolkes? „Ich trinke gerne Bier. Allerdings kommt das bei den Zuschauern schon etwas übertrieben an. Ich bin kein Alkoholiker. Dafür bin ich zu eitel, dass ich mich gehen lassen würde“, so Harry gegenüber jenen Neidgenossen, die ihn am liebsten als ein seltsames Gebräu aus dem aufbrausenden Mundl Sackbauer und dem sympathischen Harald Juhnke abstempeln wollen. Was uns aber noch mehr erstaunt ist, dass er sich trotz seines diesbezüglichen Erfahrungsschatzes nicht einmal auf ein Lieblingsbier festlegen möchte: „Das hängt zum Teil davon ab, wo du gerade bist. Wenn ich etwa in Salzburg bin, dann muss ich beispielsweise dort schon ein Stiegl saufen. Das wird von den Gastgebern ja so erwartet“, zeigt sich Harry wie gewohnt weltgewandt und kulturell anpassungsfähig wie das Chamäleon im tropischen Regenwald.
Meet & Greet mit Kakerlaken. Bei den vielen Erfahrungen des Globetrotters mit Frauen, Bier und exotischem Getier stellt sich natürlich die Frage, ob es für den g‘standenen Oberösterreicher nicht doch auch Grenzen gibt, wo er gar denkt, dass er sich das jetzt nicht auch noch antun muss: „Nein, das gab es noch nicht. Außerdem habe ich immer ein Team vor Ort, das mich unterstützt. Auch zuletzt in Tansania war also alles so weit in Ordnung. Man muss auch verstehen, dass den Hotels durch Covid momentan das Geld für Sanierungen fehlt. Aber auf den Philippinen war es einmal ungut, weil ich da eine 14 Stunden lange und anstrengende Fahrt hatte. Außerdem wollten die mich dauernd mit Frauen verkuppeln und im Hotel habe ich dann Kakerlaken kennengelernt“, blickt Harry mit einem gerüttelten Maß an Konträrbegeisterung auf sein Abenteuer auf den Philippinen zurück.
Woher die Frauenquote? Bei unserem Stelldichein mit dem TV-Liebling wollten wir allerdings nicht nur seine Grenzen ausloten, sondern auch wissen was denn das Geheimnis seines Erfolges bei den Frauen ist. Ist es etwa die bunte und auffallende Kleidung, die ja zumindest bei unseren gefiederten Freunden die Aufmerksamkeit der Weibchen wecken soll? Ist der Harry also ein schlauer Vögelkundler, der sich hier etwas aus der Natur abgeschaut hat, oder ist es ganz simpel seine coole und authentische Art, welche die Frauenherzen höher, ja bis hinauf zum Gipfel des Kilimandscharos schlagen lässt? „Ich weiß es nicht. Fragt doch einfach die Damen“, lacht Harry verschmitzt und lässt uns weiter über sein Geheimnis rätseln. Aber aufgepasst, liebe männliche Leser, einige Hinweise, die wir beherzigen sollten, lässt er sich doch noch entlocken: „Wahrscheinlich, weil ich so einen Charme habe. Ich rede auch mit jedem und habe keine Berührungsängste“, erklärt Harry, der derzeit ja immer noch von Loise aus Kenia bezirzt wird, wobei er wohl auch gute Chancen bei ihrer Schwester hätte: „Bei Loise glaube ich, dass ich nicht enttäuscht werde“, ist Harry zuversichtlich.
Gamechanger. Wir dürfen uns also wohl künftig im Hauptabendprogramm von ATV noch auf etliche unterhaltsame Episoden oder gar Staffeln mit dem Harry freuen. Denn man kann ihn durchaus als einen äußerst quotentauglichen Gamechanger bei „Amore unter Palmen“ bezeichnen: Während die anderen liebeshungrigen Weltenbummler mit lustigen Perücken, pink bemaltem Achselgestrüpp oder einem sportlichen Rollator um die Gunst des anderen Geschlechts im Ausland buhlen, genügt bei unserem Harry die bloße Präsenz auf der Weltbühne der begnadeten Umwerbungsartisten. Dabei können wir auch von Glück reden, dass sich Harry ein Herz gefasst und während der ersten Staffel spontan bei ATV beworben hat. „Ich bin dann von ATV angerufen und zwei Stunden lang befragt worden. Bis hin zum Leumundszeugnis wollten die alles von mir wissen“, blickt Harry auf die Anfänge seiner Protagonisten-Karriere beim Fernsehsender zurück.
Völlig unkaputtbar. Seither ist sein kometenhafter Aufstieg zur Kultfigur im deutschsprachigen Raum weder durch eine Hüftverletzung noch durch eine eingequetschte Hand zu stoppen und schon gar nicht durch den einen oder anderen Rückschlag bei der Frauenwelt. Der Harry ist eben ein echtes Stehaufmännchen mit großen Ambitionen – und schon alleine deshalb hätte er sich dafür in der Früh redlich ein Biertschi verdient. Egal, wie man zu unserem Stehaufmännchen und zu diesem Fernseh-Format von ATV auch stehen mag: Der Harry ist ein Original und ein echter Tausendsassa. Er schreibt sein Drehbuch selbst, startet demnächst in Enns als Kabarettist durch und strebt sogar das höchste Amt im Staate an (siehe Info-Kästen). Alles Gute weiterhin!