Wie schon bei unserem  bisherigen Urlaubsschwerpunkt erwähnt, lechzen wir alle schon nach Sommer, Sonne und Strand.

Nach Corona feiern mit dem diesjährigen Ansturm auf die Urlaubsdestinationen allerdings andere gesundheitliche Risiken wieder ihr Comeback: Juckende, beißende, kratzende Ausschläge. Oft hervorgerufen von Tierchen, denen man vor Ort begegnet oder die man als Reisemitbringsel gar nicht so selten nach Hause bringt…

Böses Erwachen. Sie saugen Blut, lösen Juckreiz aus, sind äußerst hartnäckig und vermehren sich schnell: Bettwanzen! Die tummeln sich gerne in der Wäsche oder eben in den Betten. Die kleinen Biester werden durch Reisen eingeschleppt, lassen sich aber leicht erkennen (Kot- und Blutspuren auf Matratze, Polster oder Kleidung; leicht süßlicher Geruch; Häutungsreste). Wichtig ist es, sie nicht weiter „mitzunehmen“ und selbst zu verbreiten. Tipp: Kleidung, Schlafsack etc. heiß waschen oder in eine Tiefkühltruhe geben, schmutzige Wäsche in einer geschlossenen Tüte aufbewahren, Gepäck möglichst weit weg vom Bett positionieren – am besten auf einen Tisch mit Metallfüßen. Wenn’s ganz drastisch wird, hilft nur noch ein professioneller Schädlingsbekämpfer!

Wildes Würmchen. Ein seltenes, aber besonders unangenehmes Mitbringsel ist der Medinawurm – auch: Guineawurm. Vor allem in Ländern wie Ägypten und Indien kommen die gruseligen Fadenwürmer vor. Man nimmt sie durch das Trinken von ungefiltertem Wasser auf. Unbemerkt wandert der Parasit durch das Gewebe seines „Wirts“ und löst ein schmerzhaftes Geschwür aus. Abhilfe schafft nur ein Arztbesuch.

Kanadisches Biberfieber. Der einzellige Parasit „Giardia intestinalis“ ist weltweit vertreten und befällt neben Menschen auch andere Säugetiere, Amphibien, Reptilien und Vögel. Der Infektion – auch Canadian Beaver Fever genannt – liegt kontaminiertes Wasser zugrunde. Bei vielen infizierten Menschen treten keine Symptome auf; andere leiden unter Durchfall, Erbrechen und starkem Gewichtsverlust. Abgetötet wird der Erreger durch Antibiotika oder Antiparasitika. Typische Urlaubskrankheiten sind prinzipiell gastrointestinale Infekte (Magen-Darm- Krankheiten) durch verunreinigte Lebensmittel. Das bestätigt auch der Allgemeinmediziner Viktor Gruber aus Linz.

Peel it, boil it, cook it… or forget it! „Das sollte man sich auf Reisen unbedingt zu Herzen nehmen und daher Nahrung immer gut waschen, erhitzen oder gar kochen“, so Gruber. In vielen Hotels stehen auch Wasserkocher zur Verfügung, wobei man auch hier aufpassen und auf Hygiene achten sollte: Influencerinnen berichten stolz von ihrem „Lifehack”, bei dem sie ihre Höschen darin gereinigt haben. Daher: Alles lange zum Entkeimen kochen!

Temperaturunterschiede. Auch Erkältungskrankheiten stehen als „Reisemitbringsel“ hoch im Kurs: Die entstehen meist aufgrund von Temperaturunterschieden, Klimatisierung und tropischem Klima. Die Devise: Schonen, fiebersenkende Medikamente besorgen und ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen. Für die  „Strand-Brathenderl“ unter uns stellt neben dem „klassischen Sonnenbrand“ logischerweise auch der Sonnenstich eine nicht zu unterschätzende Gefahr dar, die viele Sommerfans einholt. Die Symptome eines Sonnenstichs reichen von leichtem Schwindel und Überhitzung bis hin zu Erbrechen und Migräne. Der Grund: (zu) viel Wärmestrahlung im Sonnenlicht reizt Teile der Hirnhaut oder des Hirngewebes.

Reiseapotheke. Generell gilt: Neben einem kleinen Erste-Hilfe-Set (Pflaster, Wundspray, Fieberthermometer, Mullbinden & Co) sind Schmerzmittel, Insektenschutz, Ohren- und Augentropfen, krampflösende und fiebersenkende Medikamente zu empfehlen, sofern man in Gegenden kommt, wo die Apotheke nicht gleich ums Eck ist. Nicht vergessen: Fernreisen gehen oft mit einer oder gar mehreren Pflichtimpfungen einher. Ihr Hausarzt weiß mehr!

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