Ein nettes Lächeln hat er immer noch parat: Alt-Landeshauptmann Josef Pühringer ist Obmann des Seniorenbundes und hat mit CITY!-Chefredakteur Christian Horvath über seine neuen Aufgaben und etwas mehr Freizeit geplaudert.
Wie sehen Ihre Arbeitszeiten in der Pension aus?
Sagen wir es so, ich bin von einer 100-Stunden Woche auf eine 40-Stunden Woche gekommen, und das ist ein Zugewinn an Lebensqualität. Ich arbeite gerne, keine Frage, aber der Druck ist weg, und das ist besonders angenehm.
Die wichtigsten Anliegen zum Seniorenbund…
Erstens, die gesellschaftliche Teilhabe. Die Senioren von heute zählen nicht mehr zum alten Eisen. Zwischen 60 und 80 sind die Leute noch sehr aktiv und wollen daher auch nicht ausgeschlossen oder diskriminiert werden. Zweitens, Pflege muss immer in höchster Qualität finanzierbar sein. Da verlangen wir eine Neubewertung der Demenz, eine Offensive für die Pflegeberufe. Drittens, viele Senioren möchten in der Pension arbeiten. Im Ruhestand etwas zu verdienen soll sich auf jeden Fall lohnen, das ist derzeit aber noch nicht so. Die Sozialabgaben sind zu hoch. Essentiell ist auch, dass die Pensionen erhöht werden, damit Senioren und Kleinpensionisten auch ein gutes Leben führen können. Das alles hat mit Wertschätzung zu tun.
Was macht es menschlich interessant, beim Seniorenbund Mitglied zu sein?
Neben der politischen Interessenvertretung bieten wir jedem in der Region einen guten Service in allen Sozial- und Rechtsangelegenheiten, ein vielfältiges Gemeinschaftsangebot – Kultur, Reisen, Sport, Gesellschaft… und das sowohl auf der Orts- und Bezirks-, als auch auf der Landesebene. Außerdem gibt‘s bei uns ein tolles Bildungsprogramm, das wir gemeinsam mit dem WIFI am Laufen haben, das ISA Programm.
Wie oft ist der Alt-Landeshauptmann bei Ausflügen und Reisen dabei?
Ich bin da und dort bei größeren Reisen dabei. Wie jetzt zum Beispiel bei der Pilgerreise nach Rom. Ich war in Verona, in Hamburg… aber ich kann natürlich nicht überall dabei sein. Meine Aufgabe ist es ja auch, mit den Ortsgruppen Kontakt zu halten.
Haben Sie mit Sebastian Kurz einen starken Verbündeten in Wien?
Selbstverständlich. Wir haben zu Sebastian Kurz und den Spitzen der ÖVP einen schnellen und direkten Draht.
Ab wann kann man im Seniorenbund Mitglied werden?
Üblicherweise ab 60, aber es geht auch darunter.
Was wünschen Sie sich für den Seniorenbund in den nächsten Jahren Ihrer Obmannschaft?
Dass wir die Senioren wirklich gut vertreten – und uns dabei nie die guten Ideen ausgehen. Vor allem aber natürlich auch, dass sich unsere Mitglieder rundum wohlfühlen. Das liegt mir am Herzen.
Josef Pühringer
im WordRap
Geboren: Traun, 30.10.1949
Sternzeichen: Widder
Liebesstatus: verheiratet, 3 Kinder
Am Anfang… Stand eine schwere Geburt, aber daraus entwickeln sich ja bekanntlich die schönsten Kinder
Ältere Menschen… Sind ein Schatz für eine Gesellschaft
Dafür setzte ich mich ein… Dass die Senioren fair behandelt werden und in der Gesellschaft aktiv ihre Rolle finden
Ich habe gelernt… Etwas gelassener an die Dinge heranzugehen
Das Verrückteste, das ich je gemacht habe, ist… Zeitweise zu arbeiten wie ein Viech
Ein guter Tag… Ist wenn die Sonne scheint und ich etwas positiv erledigen konnte
Das würde ich nie machen… Bungee Jumping
Ein guter Freund… Ist einer, auf den man sich verlassen kann
Am Ende… Hoffe ich, dass der oberste Chef einmal sagt: „Pühringer, das hast du nicht schlecht gemacht.“