• Weihnachtsmarkt Linz Hauptplatz

Seit 122 Jahren Glanz und Gloria

Die Stadt Linz hat dem Weihnachtsmarkt anfänglich keine Bedeutung beigemessen.

Fünf Wochen lang befindet sich Linz ohne Pause in punschgeschwängerter Feierlaune: Advent, Nikolaus und Heiliger Abend. Das Leuchten, Strahlen und Glitzern der Ornamente verzaubert die Straßen zwischen den 16 Märkten der Landeshauptstadt.

Allerdings ging es früher in der vorweihnachtlichen Zeit viel ruhiger und beschaulicher zu. Entschleunigung täte uns heute auch ganz gut.

Eigentlich hat man schon seit dem Mittelalter in der Zeit vor Heiligabend Märkte abgehalten. Schon 1296 fand der „Erste Krippen- und Dezembermarkt“ in Wien statt. Im 14. Jahrhundert kam zunehmend der Brauch auf, Handwerkern wie Korbflechtern, Spielzeugmachern oder Zuckerbäckern die Erlaubnis zu erteilen, auf dem Marktplatz Verkaufsstände zu errichten, um dort ihre Erzeugnisse für das Weihnachtsfest zu verkaufen. Der Grundstein für die Weihnachtsmärkte war somit gelegt und Jahr um Jahr verbreitete sich diese Tradition weiter. Damals dienten die häufig eintägigen Verkaufsmessen vor allem als letzte Gelegenheit, sich mit Lebensmitteln für den Winter einzudecken. Heute dagegen spielt bei den Christkindlmärkten das Brauchtum die Hauptrolle. Der erste neuzeitliche Weihnachtsmarkt in Linz fand erst 1894 auf dem Hauptplatz statt. Er dauerte nur zwei Tage und wurde im „Rechenschaftsbericht der Landeshauptstadt Linz“ mit der Bemerkung „von gar keiner Bedeutung“ quittiert.

Beschaulich. Die Zeiten waren vor dem Ersten Weltkrieg ruhiger als heute. Die Leute hatten die Muße, vor den Schaufenstern der Geschäfte zu verweilen oder den Christbaumschmuck auf dem Markt ohne Eile zu bewundern; dort gab es Rauschgoldengel, vergoldete Nüsse und Kerzen. Die Kinder faszinierten besonders die Holzspielzeuge, die meistens aus Nürnberg kamen. Ihre Eltern waren allerdings selten in der Lage, solche „Luxusgüter“ zu kaufen. Ein Großteil war knapp bei Kasse; es kostete große Mühe, sich nur ausreichend mit Lebensmitteln und Heizmaterial einzudecken. Stress widerfuhr allerdings den Dienstmädchen am 24. Dezember. Sie mussten zeitig am Morgen zum Fischmarkt laufen, um einen fetten Karpfen preisgünstig zu ergattern. In ihre weißen Schürzen und Umhängetücher gekleidet, bogen sie vor der Donaubrücke links ab und nahmen eine glitschige Stiege zum
Fluss hinunter. Sie hatten es eilig, weil ihre Herrschaften schon ungeduldig auf das Frühstück
warteten.

Vielfältiges Angebot. In den Jahren der beiden Weltkriege hat man keine Christkindl- oder Nikolomärkte abgehalten. Dafür hat die vorweihnachtliche Markttätigkeit seit dem Ende des 2. Weltkriegs explosionsartig zugenommen. Bereits 1946 fand eine derartige Veranstaltung
auf dem Blumauerplatz im bescheidenen Rahmen statt.

Nun gibt es zwei große und etliche kleinere Märkte in Linz.

2017-02-21T16:17:50+01:00