In der Eisenstadt gibt es idyllische Innenhöfe zum Entdecken und Verweilen.
Steyrs malerischer Stadtplatz ist weithin bekannt. Es lohnt sich aber auch, die hinter den märchenhaft schönen Fassaden versteckten Höfe kennenzulernen.
Reichtum. Aber warum verfügt die Stadt über so viele bezaubernde Arkadenhöfe? Schon im Spätmittelalter avancierte Steyr zu einer der bedeutendsten Städte Österreichs. Durch den Handel mit Eisen vom steirischen Erzberg und die Erzeugung von Messern und Sensen etc. brachten es seine Bürger zu Wohlstand. Damals kam es manchmal aber auch zu Brandkatastrophen. Wenn die Eigentümer ihre zerstörten Domizile neu errichten mussten, nutzten sie oft die Gelegenheit, zwei kleinere Häuser zu einem größeren umzubauen. In der Mitte entstand dabei ein Innenhof, der als Lichtquelle diente. Dereinst gab es nämlich außer Kerzen keine Beleuchtung. Wenn die Sonne nicht schien, waren die Räume düster. Die Renaissancehöfe waren auch ruhige Rückzugsorte abseits des lärmenden Betriebs auf den Straßen und Plätzen.
Rundgang. Die folgend beschriebenen Innenhöfe sind öffentlich zugänglich. Sie befinden sich am Stadtplatz oder am anschließenden Grünmarkt. Das City!-Magazin hat sie persönlich zusammen mit dem Stadtführer Wolfgang Hack besucht:
Stadtplatz 17. | Im engen Arkadengang genießen wir im Café „Frau Franzi“ Kaffee, Mehlspeisen sowie Imbisse und bewundern dabei Fresken aus dem Jahr 1571. |
Stadtplatz 27. | Der Neubau wurde 1778 fertiggestellt. Der Hof des Rathauses mit einem zweigeschossigen Arkadengang ist auf der Schmalseite während der Öffnungszeiten des Magistrats zugänglich. |
Stadtplatz 29. | Innen entdecken wir im Stadtschreiberhaus einen zweigeschossigen Arkadenhof aus der Renaissancezeit. |
Stadtplatz 39. | Der Innenhof des ehemaligen Hotels Steyrerhof aus dem 17. Jahrhundert präsentiert Arkaden an zwei Seiten. |
Stadtplatz 39. | Der zweigeschossige Renaissance-Arkadenhof ist bemerkenswert. 1809 wurde hier Ferdinand Redtenbacher, der Begründer des wissenschaftlichen Maschinenbaus, geboren. |
Grünmarkt 14. | Der Hof des alten Gerichtshauses präsentiert sich sehr schlicht, bietet aber einen lohnenden Blick auf den gotischen Turm der Stadtpfarrkirche. |
Stadtplatz 36. | Der viergeschossige Turm am Hinterhaus des Gasthofs Mader präsentiert aufwändige Sgraffiti-Ornamentik, eine besondere Art des Fassadendekors, aus der Zeit um 1600. |
Stadtplatz 34. | Die Wandpartien zwischen den Geschossen des Arkadenganges beim Stalzer Haus zeigen ein attraktives Dekor aus Diamantenquadern. In diesem Haus hat Franz Schubert oft verweilt. |
Stadtplatz 9. | Den Rundgang beenden wir im Meditzhaus bzw. heute dem Café Rahofer mit einem Besuch eines der gemütlichsten Renaissance-Innenhöfe in Steyr. Kaffee, Kuchen und wunderschöne Arkaden – ein Hochgenuss! |
Erleben Sie die Hof-Tour in Steyr
Die Höhepunkte dieser Entdeckungsreise: Sämtliche der beschriebenen Innenhöfe können besichtigt werden. Der bekannte Dunkl-Hof (Kirchengasse 16) ist leider baufällig und manchmal nicht zugänglich. Es gibt zudem die Möglichkeit eines geführten Rundgangs: Fremdenführer Wolfgang Hack kennt wohl jeden Stein und jeden Baum in Steyr. Einige Bücher über die Eisenstadt stammen aus seiner Feder. Seine Familie ist seit 600 Jahren hier ansässig. Die zweistündige Führung ist sehr lohnend. Verschiedene Themen stehen am Programm, wie zum Beispiel die Innenhöfe.
Kosten: 130 Euro pro Gruppe (unabhängig von der Größe)
Gruppenführungen: Einzelpersonen können sich den Erlebnisführungen und Stadt-Spaziergängen des Tourismusverbandes anschließen. Tourismusverband Steyr, 07252-53 229 0 oder
Fotos: © Sokoloff