• GLÜHENDE BEGEISTERUNG. Berufsfeuerwehr Linz und Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren treten 1936 an der Donaulände auf der Höhe des Parkbades zur Inspektion anlässlich des 70. Gründungsfestes der Freiwilligen Feuerwehr Linz an.

Ein brandneues Museum präsentiert in Kürze die Geschichte der Florianijünger.

 
Begonnen hat alles mit einem Vortrag: Am 23. Oktober 1850 hielt Vinzenz Fink, der spätere Gründer und Obmann der Linzer Feuerwehr, eine Rede im Gemeinderat und konnte diesen sowie den Bürgermeister Reinhold Körner von der Wichtigkeit einer Feuerwehr neben einer neuen Feuerordnung überzeugen.

Bereits ein paar Monate später wurde im Gemeindeblatt vom 22. Februar 1851 die Gründung der Feuerwehr kundgemacht. Zuvor wurden 27 Feuerwehrmänner angelobt. In den ersten Jahrzehnten ihres Bestehens hat sich die Freiwillige Feuerwehr in Linz zu einem Vorbild innerhalb der Monarchie bzw. Österreichs entwickelt. Von ihr ging große Strahlkraft auf das Umland aus. 1928 gab es beinahe keine Gemeinde in OÖ., die nicht über zumindest eine Art des organisierten Löschwesens verfügte. Nachdem die Bevölkerung von Linz aber die Hunderttausender-Marke überschritt und sich auch neue Großbetriebe ansiedelten, wurde die Schaffung einer Berufsfeuerwehr nötig. Unter dem Linzer Bürgermeister Josef Gruber und dem Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Linz, Fritz Heiserer, war im März 1932 die Entscheidung zur Gründung einer Berufsfeuerwehr, wie es sie schon in Graz und Wien gab, gefallen.
Berufsfeuerwehr startet. Die erste Zentrale der Linzer Berufsfeuerwehr entstand in der Keplerstraße 7 – der heutigen Lederergasse. Im hinteren Teil des Hauses in der Eisenbahngasse befand sich das Depot mit Gerätschaft und Fuhrpark. Der erste Kommandant August Trimbacher konnte durch seine langjährige Erfahrung im Verband der Freiwilligen Feuerwehr als Bezirkskommandant und Vorsitzender des Betriebsfeuerwehrverbandes rasch eine vollwertige Berufsfeuerwehr aufbauen. 14 Kräfte unter 25 Jahren wurden bis Anfang Mai 1933 eingestellt und vier Wochen lang geschult. Mit der Verwendung dieses Personals stand die Berufsfeuerwehr. Sie übernahm am 2. Juni 1933 den Bereitschaftsdienst im 24-stündigen Wechsel.
Verkehrte Welt? Was heute kaum mehr vorstellbar ist, war damals eine Selbstverständlichkeit: Die Berufsfeuerwehr war dem Oberkommandanten der Freiwilligen Feuerwehr einsatzmäßig untergeordnet. Diese Organisationsform erwies sich in der Praxis als sehr effizient. Erst 1938 änderte sich dieses Subordinationsverhältnis. Damals wie heute stellt aber der freiwillige Einsatz eine kostengünstige Alternative bzw. Ergänzung dar und eine ständige Bereitschaft ist gewährleistet. Früher gab es im Zentrum von Linz noch zahlreiche Freiwillige Feuerwehren wie: Kaplanhof, Promenade, Neustadt und Schullerberg. Auch in der Peripherie war sie vor Ort: Ebelsberg, Kleinmünchen Kleinsiedlung, Pichling, Pöstlingberg, St.Magdalena, St.Peter und Urfahr. Zudem führten einige Firmen eine eigene Betriebsfeuerwehr ein. Darunter befanden sich die Actien-Spinnerei, Camis & Stock, die ESG, die Schiffswerft, die Franckfabrik, die Staatsbahn und die Solo Zündholzfabrik.
Ein Ort der Geschichte. Seit vielen Jahren ist der pensionierte Linzer Berufsfeuerwehrmann Hans Rittenschober am Aufbau eines Museums tätig. Im Zuge des Tags der offenen Tür in der Hauptfeuerwache in der Wienerstraße 154, am 24. Juni 2023, werden erste Einblicke in die Sammlung des Museums gewährt. Mit 173 Mann im Branddienst, zwei Feuerwachen an den „Pulsadern“ der Stadt, bester Ausbildung und moderner Ausrüstung präsentiert sich die Berufsfeuerwehr als unverzichtbarer Sicherheitsfaktor.
Weitere Einblicke …

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Fotos: © Lentia

2023-10-01T17:13:51+02:00