Der LASK feiert 110 Jahre
Nicht nur der Ball ist rund, sondern auch das heurige Vereinsjubiläum.
Schon im Jahr 1899 gab es mit dem Athletiksportklub „Siegfried“ eine Vorgängerorganisation des heutigen LASK. Dieser befasste sich damals aber noch mit der Schwerathletik. Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde im Jahr 1908 dann auch der Linzer Sport-Club gegründet, der sich dem Fußball verschrieb, aber nach dem 1. Weltkrieg auflöste. Viele Spieler dieses Vereins wechselten nun in die mittlerweile neu gegründete Fußballsektion des Athletiksportclubs, der am 14. September 1919 den Namen Linzer Athletik-Sport-Klub (LASK) bekam. Auch wenn aufgrund dieser Art der „Fusion“ der Name „LASK“ erst nächstes Jahr das 100. Jubiläum feiern wird, so gilt 1908 als das eigentliche Geburtsjahr des Vereins – und es sollte in der jüngeren Vereinsgeschichte ja noch einmal zu einer Vereinsfusion kommen.
Erste Erfolge. Die Zwischenkriegszeit war geprägt von einigen beachtlichen Erfolgen. So konnte der LASK 1924 sogar die Landesmeisterschaft für sich entscheiden. Auch das Jahr darauf war ein Jahr des Meistertitels. Damit nicht genug: In den Jahren 1926/27 blieb der LASK ungeschlagen. Danach erlitt er einen kleinen Dämpfer, um überhaupt zu seiner Hochform vor dem 2. Weltkrieg aufzulaufen und auch bundesweit zu einer fixen Größe zu werden: Mit einem sensationellen Sieg gegen den GAK holte sich der LASK 1931 den Titel der Amateurmeisterschaft. Pepi Mayböck und Gustl Jordan zählten damals zu den besten Spielern und wechselten dann auch in die Profi-Liga.
Die Kriegsjahre. Nach dem Anschluss an Nazi-Deutschland und dem Beginn des 2. Weltkrieges konnte der LASK zwar eine Rolle in der damaligen Gauliga XVII spielen. Diese Zeit war allerdings auch hinsichtlich der sportlichen Leistungen des LASK eine sehr düstere Periode. Der Verein stieg mit 0 Punkten ab und verlor ein Spiel gegen die Wiener Austria mit vernichtenden 0:21 Toren.
Die Profis kommen nach Linz. Erst nach dem 2. Weltkrieg gelang es dem LASK, wieder kräftige Lebenszeichen von sich zu geben. Eine wesentliche Rolle spielte dabei der Trainer Georg „Schurl“ Braun, der vor den Kriegsjahren nicht nur in der österreichischen Nationalmannschaft spielte, sondern auch im Jahr 1939 das Amt des Spielertrainers beim LASK übernahm. Ihm und seiner Mannschaft gelang schließlich der Aufstieg in die A-Liga, weshalb in Linz erstmals der Profifußball seinen Einzug hielt. Nach mehreren Jahren der Höhen und der Tiefen im Kampf gegen den Abstieg und für den Wiederaufstieg erlebten die Schwarz-Weißen in der Saison des Jahres 1965 ein wahres Fußballfest: Erstmals holte sich der LASK unter Trainer František Bufka und Co-Trainer Laszlo Simko den Meistertitel, und das als erster Verein, der nicht in Wien beheimatet war. Und weil das Ganze so schön war, fixierten die Linzer im selben Jahr auch noch den ÖFB-Cup.
Zitterpartien. Nach dieser leider kurzen Blütezeit des LASK verfiel der Verein in eine Phase, die den Fans sehr viel Geduld abverlangte und die ihnen sehr gegensätzliche Erfahrungen bescherte: Im Europapokal gab es neben peinlichen Niederlagen auch glanzvolle Momente, wie etwa den legendären Heimsieg gegen Inter Mailand im Jahr 1985. Leider verlor der LASK dann das Rückspiel mit einem 0:4.
Zankapfel Fusion. Woran sich viele ebenfalls noch erinnern können, das war der Konkurs, der 10 Jahre später folgte. Gleich nach der Sanierung kam die Fusion mit dem ewigen Erzrivalen, dem FC Linz. Trotz der umstrittenen Übernahme mehrerer FC-Linz-Spieler bot der LASK auf dem Spielfeld auch keine bessere Figur, was ihn viele Sympathien kostete. Zum sportlichen Abstieg gesellten sich erneut finanzielle Probleme und selbst so prominente Trainer wie Otto Baric, Hans Krankl und Walter Schachner haben sich im Zuge dieser turbulenten Entwicklung die Zähne am LASK ausgebissen. Nach einer wirklich langen und aufreibenden Durststrecke und einer Phase des entschlossenen Aufstiegs ist der LASK erst letztes Jahr wieder so richtig in Fahrt gekommen und macht in der Bundesliga keine schlechte Figur. Die Fans können also wieder aufatmen. Weiter so!
Fotos: © pixabay, Lask